Der Preis kommt mit dem Fleiß – der Jahrgang 2023

Was für ein Weinbaujahr! 2023 hat wirklich alles mitgebracht, was dem Weinbauern schlaflose Nächte bereitet. Das Weinjahr begann bereits turbulent, mit einer relativ frühen Blüte in den sehr trockenen ersten Monaten des Jahres. Auf den regnerischen, kalten Frühling folgten dann die sehr feuchten und heißen Sommermonate (v.a. Juli und August brachten uns ins „Schwitzen“). Auch Anfang September mussten wir durch einsetzende Regenfälle noch zittern, bevor dank des sehnlich erhofften schönen und trockenen Herbstes, mit warmen Tagen und kühlen Nächten, endlich das große Aufatmen kam. Eine Achterbahnfahrt im Weinberg!

Extreme Wetterverhältnisse – wenn es an allen Ecken und Enden brennt

Solch unterschiedliche und extreme Wetterlagen führen natürlich zu einem deutlich höheren Arbeitsaufwand in den Weinbergen. Vor allem die hohe Gefahr von Pilzbefall durch die feuchten und warmen Sommermonate und die erschwerte Ertragsplanung durch den regnerischen August haben einen überdurchschnittlichen Mehraufwand von unseren Mitgliedern gefordert. Und genau darin zeigte sich in diesem Jahr so schön der Vorteil unserer Genossenschaft. Durch die Kleinstrukturiertheit unserer Mitglieder (im Schnitt bewirtschaftet ein Mitglied ca. 1 ha) konnten wir genau dann, wenn es nötig war, die jeweiligen Maßnahmen anwenden. Wenn es an allen Ecken und Enden brennt, dann ist ein derart zielgerichtetes und zeitgenaues Arbeiten eben nur dann möglich, wenn man sich vollkommen auf seinen (kleinen) Weinberg konzentrieren kann. Dank dieser intensiven und zielgerichteten Arbeit gepaart mit dem über Generationen übermittelten Wissen zu den Besonderheiten der einzelnen Weinberge, kamen wir angesichts der Herausforderungen gut durchs Jahr und wurden am Ende für den Mehraufwand belohnt!

Wenn die Natur am Ende genau das liefert, was man gesucht hat: der Blick in den Keller

Nach einem derartigen Weinjahr war die Freude umso größer, als wir die ersten Proben des Jahrgangs 2023 im Glas hatten. Der neue Jahrgang wartet durch die Bank mit niedrigen Alkoholwerten auf, die Weine der SELECTION Linie sind geradlinig und überzeugen mit viel Frucht, Frische und Mineralität. Trinkgenuss ist vorprogrammiert! Da dies genau die Stilistik widerspiegelt, die typisch für unsere Weine ist und die wir suchen, war die Entscheidung ganz klar: auch dieses Jahr wollen wir den Jahrgang sprechen lassen, im Keller wird nur schonend begleitet.

Gerade bei den kräftigen Rotweinen ist der Jahrgangseinfluss immer maßgeblich auch am Endresultat beteiligt. Die Sorgen, die wir Anfang September noch hatten, ließen im Laufe des Herbstes immer weiter nach, bis wir nun vor unerwartet schönen, kräftigen und intensiven Rotweinen stehen. Das schöne Wetter im Herbst mit seinen warmen Tagen und kühlen Nächten kam genau diesen zugute. Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon konnten zum richtigen Zeitpunkt und mit idealem Reifungsgrad geerntet werden und versprechen viel Frucht, Struktur und die für uns so typische alpine Frische.

Ebenso vom schönen Herbst profitiert haben die Weißweine aus den hohen Lagen. Die im Keller reifenden Weißweine der TERROIR Linie, vom Sauvignon KOFL auf 450-600 m ü.d.M. bis zum Müller Thurgau GRAUN auf 800-900 m ü.d.M., lassen genau das erhoffen, was wir suchen: saftige, elegante Weine mit viel Frische und Mineralität, gepaart mit moderaten Alkoholwerten.

Ein Ausblick also, der die Wartezeit bis zum Erscheinen der Weine etwas versüßt. Bis dahin dürfen wir uns außerdem schon bald über die 2023er SELECTION Weine als vielversprechenden Vorgeschmack freuen!

Selbst verkostet ist wie immer schöner als nur darüber zu lesen: wir freuen uns auf euren Besuch in unserer Vinothek oder auf einer der Weinmessen und ganz besonders darauf, den neuen Jahrgang mit euch zu verkosten.